Vorbei gefahren bin ich hier schon etliche Male. Und es ist von der Straße aus, gelegen am Ortsende von Moschendorf in Fahrtrichtung Strem, absolut nicht zu übersehen. Zu markant sind die Schilfdächer der hier stehenden Gebäude. Aber es brauchte erst eine Wanderung, die mich dann wirklich ins Freilicht-Museum hinein geführt hat. Allerdings muss ich auch gestehen: Viel Wissen habe ich nicht mitgenommen von meinem Besuch. Das geht sicher noch besser und wird eventuell nochmal nachgeholt.
Mag sein, dass es auch an meinem mangelnden Interesse am Wein liegt. Ich selber trinke ja – atypisch als Burgenländer – kaum welchen. Also eigentlich trinke ich generell keinen Alkohol. Das bedeutet nicht, dass ich militanter Abstinenzler bin. Nein, wenn ich Lust verspüre, trinke ich gerne ein Bier oder auch mal einen guten Wein. Bloß hab ich aber sehr, sehr selten das Bedürfnis. Das Laster ist in meinem Fall das Rauchen. Und Tabakmuseum gibt es hier im Südburgenland keines, wobei, das würde mich vermutlich auch nicht sonderlich reizen.
Sei es, wie es sei. Hier im Weinmuseum gibt es einiges zu bestaunen. Alleine die Gebäude sind es schon wert besucht zu werden. Hier hat sich ein Team wirklich viel Arbeit gemacht und alte Gebäude aus der Region abgetragen und hier, am Museumsareal, wieder originalgetreu errichtet. Teils richtige Lehmhäuser inklusive Stroh- bzw. Schilfdächer. Und wenn schon alt, dann richtig: aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert. Und diese auch mit der passenden Einrichtung aus diesen Zeiten ausgestattet.
Und als Weinmuseum sind hier natürlich speziell auch alle Werkzeuge und Geräte zu besichtigen, die damals wie heute, wichtig und notwendig waren und sind, um aus den sonnengereiften Trauben edlen Wein herzustellen. Hier stilgerecht, auch in oberirdisch angelegten Weinkellern. Weinpressen und Brennkessel, aber auch Apparate zur Schnapserzeugung sowie zahlreiche für die Kellerwirtschaft benötigte Gerätschaften, um das Spektrum des Museums ein wenig zu beschreiben.
Außerdem verfügt das Freilichtmuseum über eine große Veranstaltungshalle, die für verschiedenste Aktivitäten, z.B. Hochzeiten, Seminare, Geburtstagsfeier, etc., genutzt und angemietet werden kann. Regelmäßig finden hier auch Veranstaltungen wie z.B. Volksmusiker- und Volkstanztreffen, Ausstellungen, Vorträge, Lesungen und Weinverkostungen, statt, um nur einige zu nennen. Das sagt zumindest die Website des Museums. Ich selbst habe bei meinem Besuch leider niemanden angetroffen und war auch nicht in der angrenzenden Vinothek. Bemerke aber grade, das ich dies offensichtlich nachholen sollte.
Immer gut besucht: Vinothek Südburgenland
Bekannt und beliebt ist die Location in der Region auf jeden Fall. Was mitunter auch an der gleich neben dem Museum liegenden „Vinothek Südburgenland“ liegt. Hier kann man die köstlichen Tropfen der Region verkosten und sich auch gleich die eine oder andere Flasche Rebensaft einpacken lassen. Das scheint auch richtig gut anzukommen. Am Parkplatz neben der Vinothek waren jedenfalls immer ein paar Autos zu finden, wenn ich hier vorbei gefahren oder vorbei gewandert bin.
Insgesamt verfügt das Museum übrigens über gleich drei Vinotheken, die einen umfangreichen Querschnitt südburgenländischer Weine zur Verkostung und zum Kauf anbieten. Darunter auch eine eigene Uhudlervinothek. Vielleicht sollte ich doch hin und wieder abends ein Glaserl trinken? Gesund soll es ja angeblich sein. Mal sehen, ich werde das bei einem weiteren, intensiveren, Besuch des Museums und eventueller Gustierung bzw. Verkostung in der Vinothek entscheiden …
Also Lust auf Wein und seine Geschichte? Dann ab ins Museum!