Mutter hin, Mutter her.
Warum fällt es mir so schwer?
Von Frau zu Frau,
dir meine Meinung zu sagen, ohne Au.
Das geht anscheinend irgendwie nicht,
dann eben mit Pflicht.
Knapp 45 Jahre sollten verstreichen,
um der Erziehungs-Programmierung zu streichen.
Mit vielen Auf und Abs verbunden,
der Erinnerungen streng an mich gebunden.
Der Riss im „Hirn“ musste sein,
damit die Gedanken kamen in‘s Rein‘.
So viele unserer Erinnerungen durchfluteten mich,
der Klarheit Weg erfüllte sich.
Aus dem Koma erwachend,
an meines Partners Seite wachend.
Unglaublich aber wahr,
jeden Tag war er so nah,
gab mir Halt und Härte sein,
an Geduld wie ein solider Stein.
Mit Händen in Fürsorglichkeit gehalten,
brachte er mich nach Hause gut erhalten.
Doch mein Innerstes lag in Scherben dar,
mein Leben war nicht meines für wahr.
Früher meinte ich, alles wäre im Lot,
doch das war nur des Schornsteins Rauch in Not.
Plötzlich und unverhohlen
saß ich auf brennenden Kohlen.
Wie kann es sein,
… dass ein Mensch allein, …
meines Partners Liebe betrachtet,
als sei sie einfach bloß verpachtet?
Keine Ehrlichkeit im Wahrheitssinn,
verschmäht, des Tochters geistigen Sinn.
Gib zu, dass der Tochter Sinn,
einfach für des Pflegeweges Sinn,
für das eine gemacht geworden zu sein,
inklusive Mann mit Hab und Gut gleichgestellt, das wäre fein.
Glück liegt dem jedoch außen vor,
welches ich für mich nun einfordere ohne Tor.
Gabriel lebt sein Leben als seines da.
Und ohne Günther gibts keine Manuela.
Da dies alles für dich schwierig ist,
kann ich nur im Ansatz verstehen, was los bei und mit dir ist.
Deshalb schreibe ich es dir in diesen Zeilen,
auch wenn das heißt, es sind viele Meilen.
Mein Leben bestand großteils aus der alten Generation,
welche mich aufgrund des jungen Alters, irgendwie nie als voll nahmen.
Und nach all den Jahren bei der jungen Generation,
welche mich aufgrund des alten Alters, irgendwie nie davon kamen.
Ein Zwischennetz des Vakuums gebar sich von Alt und Jung,
kam in die Familie ins Intrigennetz der Zwirbelung.
Mit dem Tod des Großvaters wurde bereits vor all den Jahren,
seine Position des Oberhauptes als nichtig erklärt,
da die Familie in feine Scheiben der Unehrlichkeit und des blöde Hinterrucksredens auseinandergerissen, ihren Krieg mit Spucke an seinem Grabe erklärt.
So viel Gutgläubigkeit in aller Munde,
ist selbst dieser mein tiefster Schmerz in meiner Wunde.
Und meinereiner fragt sich nun gewiss,
was soll ich tun, mit all dem ganzen Beschiss?
Als Brückenbauerin werde ich bezeichnet,
doch was für Brücken kann ich bei meiner Familie verzeichnen?
Selbst wenn ich reden möchte, um zu klären,
bin ich trotz allem die Blöde zu vollen Mehren.
Dabei gäbe es so viel zu sagen,
doch was bringt es, außer weh und klagen?
Somit will ich mein Leben leben, wie ich es will,
kein wenn, kein aber, einfach so, so wie ich bin.
Jeder von euch – und du – würde dies für sich verlangen,
warum sollte dies dann bei mir anders sein, ohne Bangen?
Manuela Riegler, 29. Juni 2024
Über deine Bewertung und/oder geschätzten Kommentar,
freue ich mich herzlichst.