Nichts, was zu anstrengend ist. Das war heute unser Motto. Nach dem vermutlichen, quasi „gestreiften“, Hitzschlag vor zwei Tagen, auf unserer Tour von Fürstenfeld nach Rudersdorf, kämpften wir beide noch mit den Auswirkungen: Kopfweh, Gliederschmerzen und „dasig “ sein. Aber eine Runde wollten wir trotzdem gehen. Klein sollte sie sein. Und flach.
Am Wetter lag es heute jedenfalls nicht. Nach dem ausgiebigen Regen letzte Nacht waren die Temperaturen merklich gesunken. Und auch jetzt herrschten so um die 20°C. Bei wolkigem Himmel. In Summe also Verhältnisse, die für uns heute perfekt waren. Also machte ich mich im Web auf die Suche nach einem weißen Fleck auf meiner Heatmap, der nicht allzu weit entfernt lag und wurde schnell in Hagensdorf (Wikipedia) fündig.
Hier hatten wir zwar schon zwei Touren absolviert. Beide an den Schachblumenwiesen vorbei. Aber der Grenzbereich im Nordost des Ortes, der fehlte noch. Also: auf nach Hagensdorf.
Parkplätze gibt es in ganz Hagensdorf genug. Links und rechts der Straße findet man immer wieder Parkbuchten und auch sonst ist der Ort seit weitläufig gebaut mit wenig Verkehr, sodass ein Abstellen des Fahrzeuges am Straßenrand auch kein Problem darstellen sollte.
Wir stellten unseren Wagen gleich neben dem Schwabenhof ab und nahmen uns vor nach der Tour das Lokal, bei einem Kaffee, kennen zu lernen.
Die Route dieser Tour ist sehr, sehr einfach. Quasi ab dem Start geradeaus, die Straße entlang und dann vier Mal links abbiegen. Natürlich bei den richtigen Gassen. Das war‘s. Und nach etwa 4,7 Kilometern ist man wieder am Ausgangspunkt angelangt.
Das Ganze mit etwa 25-30 Höhenmetern (Angaben variieren je nach Tracking-Programm). Auch für Spaziergänger durchaus machbar.
Und sowohl als Lauf- oder Skating-Strecke, als auch für eine Familienwanderung sehr gut geeignet.
Eine große Wegbeschreibung erspare ich mir daher an dieser Stelle. Die Route spricht für sich. Aber ein paar Highlights darf ich euch näher bringen.
Gleich beim vorgeschlagenen Ausgangspunkt findet man, schräg auf der gegenüberliegenden Straßenseite, einen. Bildstock mit schönen Statuen im Inneren. Bei der ersten Abbiegung das Kriegerdenkmal und die Kirche. Hier ist auch ein gepflegter Rastplatz mit Trinkbrunnen.
Ein paar Meter weiter, entlang der Route, am Ende des Ortes, bei der Ortstafel, befindet sich ein Jesuskreuz. Weiters liegt ein ungewöhnlicher, aber schöner Friedhof, exakt auf der Routenmitte. Auch hier kann man natürlich auf Bänken verweilen.
Dieser, unserer Meinung nach „schaurig-schöne“ Friedhof hat etwas seltsames an sich. Er ist derart gepflegt, als wäre er erst gestern erbaut worden. Man kann da schon getrost von englischem Rasen zwischen den Gräbern sprechen. Und dazu blitzblank geputzte Grabsteine.
Am Hügel oben findet man ein, offensichtlich ziemlich neu erbautes, Glockenkonstrukt, das mich irgendwie an die Galgen in alten Holywood-Western erinnert. Man verzeihe mir den Vergleich. Meine Fantasie scheint ja mitunter doch eine wüste, morbide Landschaft zu sein.
Und im hinteren Teil dieser schönen Anlage findet sich ein Familiengrab oder eine Art Mausoleum, wo eine Adelsfamilie ihre letzte Ruhestätte findet.
Und dieses „Alles in Allem“ macht dieser Ort so besonders. Schaurig-schön eben. Der Umstand das dieser Friedhof ausserdem quasi im Nirgendwo, ausserhalb jeglicher Ortschaft und unweit der Grenze steht, tut das seinige noch dazu.
Also ich mag ihn. Besonders wenn es dämmert und dunkel wird. Da erwartet man ja förmlich schon, dass jetzt gleich „Graf Vlad“ um die Ecke kommt. Dieses Erlebnis hatte ich bereits bei meiner Schachblumentour. Da wurde es gerade richtig dunkel.
Aber zurück zur heutigen Runde. Bei der letzten Abbiegung findet man dann wiederum ein Jesuskreuz. Und zum Schluss, am Ende der Tour, der bereits erwähnte Schwabenhof. Ein Hotel mit Landgasthof und Café.
Von Außen ist es gar nicht so auffällig aber dafür im Inneren umso schöner. Besonders der Gastgarten mit Kuschelecke (nomen est omen) hat es uns bei unserem Besuch angetan. Richtig idyllisch angelegt mit zwei Springbrunnen und Schilf.
Ein richtig erfrischendes, für den Geist revitalisiertes Arrangement, das uns an eine Mischung aus Provence und Toscana erinnert.
Das abschließende Highlight war dann tierischer Natur. Schon vor dem Eingang zum Lokal ist uns ein kleines Kätzchen, genauer gesagt ein junger Kater, aufgefallen, der sichtlich Aufmerksamkeit suchte.
Dieser folgte uns dann natürlich auch in den Gastgarten und zeigte uns, als Mitbewohner (oder „tierischer Chef“?) des Hauses, was man in der so titulierten „Kuschelecke“ macht: Kuscheln! Und das nicht zu wenig.
Das forderte er von uns beiden richtiggehend ein. Die gesamte Zeit über, bis wir den Heimweg antraten. Hat uns allen richtig Spaß gemacht. So soll es sein.
Schön war‘s. Und den Schwabenhof besuchen wir sicher wieder. Alleine schon, um unseren neuen Freund, den Kater zu besuchen.
Aber, so hört man, kann man hier auch sehr gut speisen. Auch das werden wir gegebenfalls ausprobieren, bei einer weiteren Tour hier, durch das südburgenländische Grenzland.
Was ich aber ganz sicher noch ausprobieren werde ist eine Runde zu Skaten. Die Straßen hier sind, ob ihrer Unterlage und allesamt relativ flach, ja richtig prädesdiniert dazu.
Günther Schranz, 14. September 2023
Touralbum
Karte
Daten
Tour 176
▷ 4,8 km | △ 28 hm | ⌚︎ ca. 1 h 10 m
Strecke:
Durchgehend Asphalt
Tipps:
Pause beim Friedhof
Kirche, Kriegerdenkmal
Einkehrmöglichkeit(en):
Schwabenhof Hagensdorf