Hobby oder Therapie?
Eines vorweg, gezeichnet und gemalt habe ich seit Kindesbeinen an. Ob es ein Zufall des Generationenwechsels war oder eine Einbildung meinerseits, Fakt ist, Spielsachen waren damals Mangelware und die meinige Generation ließ auf sich warten. Somit hat meine Mutter mich mit Bleistiften, Buntstiften bzw. Kugelschreiber und kleine Blöcke beschäftigt. An meine Kindheit erinnere ich mich … naja … kaum. Trotzdem denke ich, dass ich – wie jedes Kind – eine Art von „Geraunztheit“ und „Nervigkeit“ an den Tag legen konnte.
An eine Sache erinnere ich mich aber gut. Meine Familie und Verwandte haben zu dieser Zeit Ribisel für selbstgemachte Marmelade geerntet. Somit kam die ganze Sippschaft zusammen und machten ihr Ding. Die Erwachsenen saßen auf Schemel oder kleine Hocker und schnitten die Ribisel von den Stauden …
… Und es war heiß, und die verdammten Viecher von Wespen, Fliegen, Spinnen und Co krabbelten auf meiner Decke herum und schwirrten um mein Gesicht und Kopf vorbei. Bremsen und Gelsen waren am Werke. Diese hatten mich sowas von hypnotisch gerne. Humpf! Ich motzte und quengelte solange, dass meine Tante mich nach Hause gebracht hatte.
Und je weiter ich von diesem Feld wegkam und von der brütenden Hitze dann zur Großmutter gebracht wurde, desto mehr atmete ich auf. Zu der Zeit, als Kind, konnte ich es nicht betiteln, was ich da alles empfand. Von klein auf hatte ich meine Probleme mit Menschenmengen. In der Sippschaft genauso.
Das Zeichnen holte mich von meinem Hysterie-Trip runter. Mein Innerstes kam zur Ruhe … und ich gab Ruhe. Zwar nicht immer, aber dass war/ist vermutlich kein Kind.
Sobald meine Eltern dies entdeckten, waren die Stifte die Nummer eins für des Manu’s Ablenkung, wenn mir wieder fade wurde und zu motzen anfing. Ob das bei einem Familienabend beim Tarot spielen für Erwachsene war (Gott sei’s gedankt, dass ich dieses Spiel nie verstand und es nicht spielen musste, weil ich einfach nicht wollte.), oder ich bei einem Heurigenbesuch mit Freunden dabei war, es wurde für mich alleine wichtig.
Die Jahre vergingen wie im Flug, bis ich erkannte (Vorfall), dass ich vollends auf dem falschen Holzweg war. Mittlerweile brachen so viele Gedanken in mich ein, dass ich von meiner Vergangenheit überrumpelt wurde. (Ausschnitte werden hin und wieder in meine Texte einfließen. Aber ich bin mir sicher, dass ich mich bessere.)
Die Bilder mit Tuschstiften haben mich in der Form gerettet, um eine ruhige Hand zu erreichen, mich in der Konzentration und Ruhe zu üben. Deshalb zeige ich euch einige Bilder, die ich zu der Zeit gemalt habe. Und zwar von Punkten und Strichen hauptsächlich gestaltet, damit ich in der Stille meinen Frieden finde.
Wenn du Interesse an dieser Art des Malens (oder Zeichnens) hast: Diese Kunst nennt sich Pointillismus (Wikipedia). Viel Spaß dabei!
Manuela Riegler, 6. Juli 2024
Über deine Bewertung und/oder geschätzten Kommentar,
freue ich mich herzlichst.