Mein Tipp als Story.
Ein „Zwangsausflug“ der anderen Sorte. „Zwang“ deshalb, da ich in der FIA-Tischlerausbildung „mitgehangen, mitgefangen“ spielen durfte. Da kann man sich nicht einfach einen Tag frei nehmen – Höhenangst – weil man im Grunde nichts davon hat. Aber sei’s drum. Die Meisten von uns freuten sich auf diesen Ausflug. Auch, wenn ich mich selbst nicht dazu zählte, ließ ich mich darauf ein und versuchte das Beste, aus der Höhenangst, zu machen. Der Tag wurde trotz dieser psychologischen Abnormität meinerseits doch in irgendeiner Weise gut.
Das Wetter war warm und sonnig, als wir aus dem Bus stiegen. Bepackt mit unseren Rucksäcken und nach einem kleineren – wie es jeder sehen möchte – Anstieg über den Wilfinger Weg, kamen wir auch schon zum Eingang des Kletterparks. Die Verantwortlichen „spendierten“ den Eintritt und nach aller Zusammenkunft, wurde die weitere Vorgehensweise besprochen. Natürlich – verzeiht mir meine Gehässigkeit – mussten alle sich in eines dieser Bergsteigerkorsetts zwängen und die persönliche Einschulung, welche am Boden stattfand, mitmachen. Des Weiteren gibt es auch ein Einschulungsvideo, welches sich jeder in einer Hütte zusätzlich anschauen konnte, wenn er dies wollte. Jedoch ließen die meisten von uns dieses sausen.
Nach und nach wurden die Teilnehmer fertig und nach und nach verabschiedeten sich, der Großteil der Teilnehmer in die Baumwipfel. Ich muss schon zugeben, es wurmte mich, dass meine Höhenangst gepaart mit absolut keiner Schwindelfreiheit mir einen Strich durch dieses Abenteuer machte. Irgendwie sah es vom Boden ziemlich sicher aus. Man brauchte ja nur mit den zwei Haken umgehen können, welche am Klettergurt herab baumelten. Wenn man zu einer Schnittstelle kam, musste man dabei einfach nur zuerst einen Haken aufmachen und nach der Befestigung der einzelnen Luftwege, wieder einhaken. Dann den Zweiten genauso handhaben. Das ist im Grunde voll einfach. Aber nicht, wenn man schon in Panik bei 1,5 m Höhe gerät. So wie es mir passierte. Mit einem
„Manu, komm schon. Mach wenigsten den einfachsten Parkour.“,
fing ich voller Enthusiasmus zu „klettern“ an. Der langsame Aufstieg von einem Erdhügel zum ersten Steg in ca. 0,5 m Höhe war noch einfach. Es waren größtenteils fixe Balken und Bretter, über die ich langsam, Schritt für Schritt, entlang ging. Zu meinem Entsetzen machte das sogar ein wenig Spaß. Aber dann!
Nicht zu hoch, aber mittendrin 🙂
Dann kam ein Stück von ca. 4 m Länge hängender Bretter. Die ziemlich schaukelten, wenn man darauf trat. In 1,5 m Höhe in etwa. Obwohl ich ein paar Kolleginnen hatte, welche mir gut zuredeten, fing mein Gehirn und mein Kreislauf zu rebellieren an. Nach ungefähr fünf Minuten des innerlichen Kampfes drehte ich auf dem Absatz um und hangelte mich, mit weichen Knien und Schweißausbrüchen wieder zurück zum Anfang. Vom Sicherheitsseil gelöst, musste ich mich einmal setzen. Froh darüber festen Boden unter meinen Füssen zu haben und einer Pause von 10 Minuten ging ich zur Ausgabestelle der Klettergurte, händigte meinen Gurt der vor mir stehenden Bediensteten wieder aus und sah von nun an den anderen zu, wie sie durch den Klettergarten sich voran hangelten und einen Parkour nach dem anderen abschlossen.
Mit zwei Kolleginnen, welche auch nicht kreuz und quer durch die Baumwipfel herumkletterten, habe ich dann den Tag mit Gesprächen, Waldspaziergängen und Erforschen des Territoriums genossen. Auf dieser Entdeckungsreise haben wir dann auch wundervolle Liegemöglichkeiten mit angrenzenden kleinen Garten entdeckt, welcher zum Verweilen einlud. Hier konnte man die Seele baumeln lassen und ich war froh, dass ich mir keinen Einwand einfallen ließ, um nicht mitzukommen.
Im Großen und Ganzen war dies ein toller Ausflug, den jede Familie und Freunde, aber auch Arbeitskollegen machen können, um wieder mehr miteinander zu erleben, Spaß zu haben und Firmen Teambuilding betreiben zu können. Abgesehen von meiner Höhenangst – ist der Kletterpark Geier sehr empfehlenswert!
Manuela Riegler, 18. Juli 2019
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