Zugegeben, die Runde im Gmoos in Hartberg ist keine ausgewiesene Seerunde, wurde von mir aber wegen der besonders idyllischen Fischteiche und der sumpfigen, naturbelassenen Gegend in diese Rubrik aufgenommen. Ausserdem wandert man hier in einem echten Europaschutzgebiet. Und das Ganze hat durchaus den Flair einer „Seerunde“.
Heute stand wieder einmal ein gemütlicher Thermenbesuch bei mir am Programm. Davor hatte ich noch einen Termin in Hartberg und wollte aber auch noch ein wenig Bewegung machen. Was liegt da näher als das Hartberger Gmoos kennen (und lieben) zu lernen.
Bei der Parkplatzsuche hatte ich ein wenig Probleme. Da ich mich ja in Hartberg noch nicht wirklich auskannte, stellte ich meinen PKW einfach am Ende einer Sackgasse, beim Eingang zum Gmoos ab. Ob ein eventueller Nachahmer auch das Glück hat, keinen Strafzettel zu bekommen, dafür kann ich nicht garantieren.
Mein Tipp: Alternativ gibt es, das weiß ich jetzt – spätestens seit unserer Ringwarten-Wanderung – unweit vom Gmoos bei den Sportstätten genügend Parkplätze. Oder aber gleich beim Hundeabrichteplatz Hartberg, quasi direkt im Gmoos.
Von meinem risikoreichen Startplatz aus ging’s nun gleich direkt runter, über eine Brücke ins Gmoos rein. Und gleich zu Beginn merkt man, beim Überqueren der Brücke: Man betritt quasi eine andere Welt.
War man zuvor noch mitten in der Stadt, so ist diese parkähnliche Landschaft, umgeben von Bäumen eine Ruhezone der Extraklasse. Mitten in der Natur. Als ob die Stadt gar nicht da wäre.
Die Wege hier sind hier alle ziemlich eben. Fast durchwegs flach könnte man sagen. Die kleinen, leichten Steigungen und Gefälle sind keine Erwähnung wert. Meine gesamte Strecke ist auch fast durchgehend asphaltiert.
Ich wandere also gemächlich dahin, habe keinen Stress und sauge die Umgebung so richtig in mich auf. Da raschelt etwas im Gebüsch, weiter vorne erblicke ich einen Radler und ein Blick durchs Gebüsch gibt einen schönen Fischteich mit smaragdgrünem Wasser preis.
Natur pur. Das wissen sichtlich auch einige andere Spaziergänger zu schätzen, die mir am Weg begegnen. Teils wilde Bäume und Sträucher links und rechts der Strecke. Sumpflandschaft wechselt mit gepflegten Flächen ab. Und auch die Sicht ändert sich ständig. Untermalt wird das Ganze von immer wieder zu findenden Rastmöglichkeiten.
Dann öffnet sich der Park vor mir und ich gehe über weites Land. Vorbei an blühenden Rapsfeldern. Einen Trampelpfad durch eine Wiese hindurch. Ich hätte auch außen herum gehen können, aber wenn schon Natur, dann Natur. Beim Umdrehen habe ich das Panorama des Ringkogels vor mir. Der Hausberg von Hartberg. Inklusive Ringwarte, die man ganz klein, am Gipfel thronend, erkennen kann.
Ich wandere an der Straße entlang. Hier verlasse ich für ein kurzes Stück das Gmoos, um, durch eine Siedlung hindurch, dieses bald wieder zu erreichen. Biege links weg, vorbei an einem Tennisplatz.
Und schon erreiche ich wieder eine Brücke, die mich abermals in die andere Welt führt. Hier nehme ich nun mal Platz auf einer der vielen Sitzbänke. Und genieße einfach.
Hinter mir höre ich einen Bach plätschern. Natürlich muss dieser auch begutachtet werden. Gesagt getan, die paar Meter bin ich gleich am Ufer unten und mache einige Fotos fürs Album.
Schöner Bach. Die Hartberger Safen. Und eine schöne Au. Einfach herrlich. Ein wenig später schlenderte ich auch schon wieder weiter. An Maisfeldern entlang, bei untergehender Sonne.
Das Spiel aus Licht und Schatten ist genial und die Herbstsonne hat sowieso etwas einzigartiges. Derartige Farben gibt es auf Fotos nur an wenigen Tagen im Jahr. Vor mir hoppelt ein Hase in einiger Entfernung in das Maisfeld. Die Luft riecht auch nach Herbst.
Ist das Leben nicht schön? Oh ja, so schön kann es sein. Unweit davon führt mein Weg dann neben den Gleisen der Eisenbahn weiter.
Die Verlockung war zu groß und kein Zug in der Nähe. Rauf auf die Schienen und mitten am Gleis stehend ins „Nirgendwo“ fotografieren. Ich mag solche Bilder. Hat etwas von „Ewigkeit“ wenn Eisenbahngleise ins „Nichts“ führen.
Entlang der Schienen spaziere ich nun etwa fünf Minuten bis der Weg wieder nach links, tiefer ins Gmoos rein abbiegt. Hier wird es nun abenteuerlich, in Form eines Bogenschützenparcours.
Allerdings ist kein Schütze anwesend. Aber gut zu wissen, dass es hier so etwas gibt. Das muss ich bei Gelegenheit auch mal versuchen. Ob ich ein Robin Hood bin? Oder eher eine Gefahr für die Allgemeinheit, ob verirrter Pfeile? Ich werde es irgendwann rausfinden.
Nun geht‘s wieder tiefer rein in die Natur. Die Wege werden wieder schmäler und die Vegetation dichter.
Auch ist es nun bereits merklich dunkler geworden. Die Sonne ist unter gegangen und nur mehr das Restlicht des vergehenden Tages leuchtet mir den Weg.
Hier führt die Route nun auf teils schmalen Wegen durch Waldstücke, an wilden Fischteichen vorbei und über schmale Brücken. Aber wie heißt so schön: Das Beste kommt zum Schluss.
Vor mir öffnet sich die Natur und ein Fischteich sticht mir ins Auge. Jener, den ich anfangs durch ein Gebüsch hindurch erblickt hatte. Nun stand ich am Areal und hier ist es wirklich mega.
Eine gepflegte Anlage mit Steg, Bänken und Fischerhütte. Nur schade das es bereits dunkel wird. Aber eine Runde um den Teich muss sich noch ausgehen.
Auf weichem, satten grünem Gras wandere ich am Ufer entlang. Hier kann man sich nicht sattsehen. Und wenn‘s nicht bereits so finster gewesen wäre, würde ich gefühlt heute noch dort sitzen.
Das wird aber sicher noch nachgeholt. Mit Family. Zu schön, um das nicht gemeinsam zu genießen.
Aber für heute war das genug des Gmooses. Jetzt kommt Nasses. Ab in die H2O. Das warme Thermenwasser wartet.
Günther Schranz, 12. September 2019
Touralbum
Karte
Daten
Tour 29
▷ 4 km | △ 3 hm | ⌚︎ ca. 1 h
Strecke:
Etwa 20/80 Feldweg/Asphalt.
Infos & Tipps:
Zeit nehmen und geniessen.
Einkehrmöglichkeit(en):
Diverse in
Hartberg