Diesen Tipp hat Manuela vorgeschlagen. Ich selber wusste nicht einmal, dass es in Bernstein ein Museum, geschweige denn etwas derartig interessantes gibt. Nun denn, ich wurde eines Besseren belehrt und habe es nicht bereut. Der Rundgang durch das Felsenmuseum macht extrem viel Spaß und vermittelt dazu auch noch nebenbei – auf eine wirklich unterhaltsame Art und Weise – enorm viel Wissen. Man wird vom Schauen quasi gar nicht fertig.
Ganz besonders empfehlenswert ist der Besuch hier an heissen Sommertagen. Hier unten, in den ehemaligen Stollen des Bergwerks ist es richtig angenehm kühl. Eine, zumindest leichte, Jacke ist aber sicher auch kein Fehler bei zu hohen Temperaturunterschieden zur Außenwelt. Will man sich doch hier ein einzigartiges Erlebnis holen, und keine Erkältung.
Und das Erlebnis beginnt schon am Eingang. Von Außen eher unscheinbar liegt das Museum am Hauptplatz in Bernstein und ist durch ein Geschäft zu betreten, das Edelserpentine und diverse Steine zum Verkauf anbietet. Im Grunde nichts Ungewöhnliches. Aber dann geht es abwärts. Und über Stufen hinab betritt man eine vollkommen andere Welt, die man eigentlich nur aus Märchen und derartigen Erzählungen kennt.
Kühl. Es riecht nach felsigem Gestein. Mit diesen typischen, leichten „Moos- oder Modergeruch“ (oder so) dabei. Aber nicht unangenehm. Im Gegenteil. Mehr davon bitte. Und es ist dunkel. Erhellt von den Lichtern an der Decke und oder den behauenen Felsenwänden. Mal normales Licht in Gelbtönen. Und dann wieder fantasievolle Farbenspiele, unterstützt von Bergkristallen. Mal wird es enger. Mal öffnet sich der Raum. Mal auf festem Gestein gehend, dann über Holzdielen und auch mal über Brücken. Vorbei an Figuren, Schaukästen, Vitrinen und großen originalen Bergwerksmaschinen.
Man taucht hier richtig ein in diese eigenartige, mysteriöse und unheimlich schöne Welt. Ja, fast wartet man nur darauf, dass eine Elfe um die Ecke kommt. Oder ein Heinzelmännchen mit Zipfelmütze „Hallo“ sagt. Und es würde einem jetzt gerade absolut nicht wundern, wenn sich „Frodo“ ein Stelldichein gibt. Aber am schönsten wäre natürlich eine Fee, die durch den Raum geschwebt kommt und leise flüstert: „Du hast drei Wünsche frei…“
Andererseits könnte uns auch „Gollum über den Weg kriechen“ oder ein Troll aus einer dunklen Ecke heraus springen. Oder bricht gleich die Hand eines Riesen durch das Gestein hindurch? Nein, das wollen wir dann nicht. Also wieder zurück aus dem Traumland, in die reale Welt.
Das Erlebnis hier ist tatsächlich kaum zu beschreiben. Natürlich könnte ich jetzt die Schönheit jeder einzelnen Station aufzählen, jeden interessanten Winkel beschreiben und die unendliche Anzahl an Exponaten aufzählen, die hier ausgestellt sind. Die Figuren und Szenen, die teils lebensgroß in den Felsnischen dargestellt sind, im Detail erklären. Das Gefühl in Worte zu fassen versuchen, wenn man auf einer Brücke über Jahrmillionen alten leuchtenden Kristallen steht. Oder die Faszination wenn man vor einem, in Bernstein eingeschlossenen, vollständig erhaltenen Insekt aus der Urzeit, aus dem Staunen nicht heraus kommt.
Aber dazu sind Museen ja da. Um das alles selber hautnah zu erleben. Und um bis in die Haarspitzen von der Mystik der Situation elektrisiert zu sein. Das Felsenmuseum in Bernstein ist dazu besonders gut geeignet. Viel Spaß dabei!
Rein ins Abenteuer!
Natürlich kannst du das Museum auch mit einer gebuchten Führung begehen. Einfach anrufen, Termin ausmachen und schon geht’s los. Immer wieder stattfindende Sonder-Ausstellungen oder andere Events bringen noch eine zusätzliche Komponente in das Erlebnis hier mit ein. Und am Ende des Rundgangs kannst du natürlich im Shop auch diverse Exponate kaufen. Wie wär‘s mit einem kleinen Edelserpentin? Oder einem Schmuckstück mit Stein? Oder doch gleich eine schöne, richtig große, Druse? Alles da.
Wenn du aber gerne mittendrin statt nur dabei bist, kannst du das hier auch im Rahmen von Workshops, bei denen du gefordert wirst und neue Fähigkeiten erlernst, hautnah erleben.
Geöffnet ist das Felsenmuseum Bernstein das ganze Jahr über. Parkplätze gibt es genügend vor dem Eingang. Und für das kulinarische Wohl sorgen Cafés und Gaststätten in unmittelbarer Nähe.
Und wenn das noch nicht reicht und genügend Energie vorhanden ist, kannst du gleich von hier weg auf dem Planetenwanderweg starten, wo du alle Stationen unseres Sonnensystems besuchst. Die relative Entfernung der Gestirne voneinander sind hier exakt auf die Distanzen zur Weglänge umgesetzt. Und auf den Infotafeln auch die relative Größe dieser zueinander. Auch viel Spaß hierbei!